Uutiset - NewsGrüβe aus Bayern!19.02.2017 Eine fantastische Woche in Freising ist vorbei - und ich wollte etwas über meine Reise hier mit euch teilen. Insbesonders die Fütterung des Rotwilds am Spitzingsee, etwa eine Stunde von München entfernt. Rotwild (saksanhirvi auf Finnisch) ist die gröβte Wildart in Deutschland und lebt ursprunglich im Sommer in den Bergwäldern und wandert talwärts im Winter - sonst droht Hunger. Deutschland ist ein dicht besiedeltes Land, es gibt kein Platz für die Tiere für Wanderungen - die einzige Lösung ist Winterfutterung. Damit spart man auch Verbissschäden, die erheblich sein können. Am Spitzensee hat man ewa 27 Hektar eingezäunte Fläche für 50 Tiere, davon eine hälfte sind Hirsche. Die Tiere leben in diesem Gatter vom ersten Schnee bis zum Mai und werden dort täglich gefütter - jedes Tier bekommt ca. 5 kg Futter; Heu, Grassilage, mancmal Rüben und Wasser. Dies kostet jährlich etwa 5000 Euro (+ Gehaltkosten). Es gibt sogar eine Schaukanzel, wo man die Tiere beobachten kann. Als wir da waren, dauerte es nur wenige Minuten und der erste mächtige Rothirsche war schon da. Im Sommer leben die Tiere in getrennten Rudeln, Hirschen und Hirschkühen in eigenen Gruppen. Natürlich wird es in diesem Gatter oder in der Nähe gar nicht gejagt - aber während der Jagdzeit (Juni bis Januar für Schmaltiere und -Spieβer, August bis Januar für Kälber, Alttiere und übrigen Hirsche) wird es gejagt. Die Bayerische Staatsforsten anbieten z.B geführte Einzeljagdmöglichkeiten ab 1.000 Euro (+ Trophäen im Wert von mehreren Tausenden..) Ist das denn moralisch akzeptabel? Im Winter einzäunen und füttern, im Sommer und Herbst dieselben Tiere wieder jagen? Ich finde ja. Es wird eine Frage der Existenz - wollen wir Rotwild haben und gleichzeitig wenig Verbiss und Autounfälle - so muss man die Tiere kontrolliert im Winter füttern. Bei uns in Finnland werden die Elche und Hirsche (Weiβwedelhirsch, Reh) auch gefüttert, vielleicht nicht so professionnel wie wir in Bayern gesehen haben, aber trotzdem kümmern sich die Jäger dass die Tiere auch in der Schonzeit genug zum Fressen haben. Wildfütterung ist die Versorgung von Wild, mit Nahrung in Notzeiten durch den Menschen - damit wir die Balance halten!
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Monna´s Story (FI)